Nest wirbt um Vertrauen bei Kunden in Europa

Mit dem Beginn dieses Jahres startete eine große Aufmerksamkeitswelle für das Smarthome. Es gibt ständig neue Meldungen zu neuen Produkten und Technologien, zu Übernahmen oder zu neuen Standards. Die große Öffentlichkeit wurde vor allem durch die spektakuläre Übernahme des Thermostat-Herstellers Nest durch Google für 3,2 Milliarden US-Dollar auf dieses Thema aufmerksam.

IFA 2014 Keynote von Matt Rogers von Nest

IFA14 Keynote Matt Rogers
IFA 2014 Keynote Matt Rogers von Nest, Foto: A. Kühl

Zur IFA 2014 hatte ich die Gelegenheit mehr Einblicke in dieses Unternehmen zu bekommen, das für den gesamten Smart Home Markt eine große Bedeutung hat. Matt Rogers, einer der beiden Gründer, hielt eine Keynote-Rede am 06.09. im neuen CityCube der Berliner Messe.

Für mich waren besonders die Einblicke in die Gründungs-Geschichte und in die Philosophie des Unternehmens interessant. Das intelligente Thermostat fehlte noch für das Ökohaus von Mit-Gründer Tony Fadell. So machte Matt Rogers den Vorschlag dieses selbst zu entwickeln und zu verkaufen.

Nest braucht Vertrauen bei Kunden für Erfolg in Europa

Nest zum Thema Privatsphäre, Foto: A. Kühl
Nest zum Thema Privatsphäre, Foto: A. Kühl

Mit der Übernahme durch Google vier Jahre später kam die Sorge auf, dass Google die Daten der Nutzer möchte. Nach den Nutzungsgewohnheiten im Internet und unterwegs fehlte noch der Einblick in unsere privaten Wohnräume. Will Google jetzt auch wissen, wie wir uns zuhause verhalten und vielleicht passende Werbung auf dem Thermostat einblenden?

Mit dem Marktstart in Europa, der zuerst in Frankreich, Irland, Belgien und in den Niederlanden beginnt, braucht Nest mehr Vertrauen bei den Menschen, um erfolgreich zu sein.

Nest-Produkte sind zu Gast im Haus der Kunden und sollen sich auch so verhalten

Nest zum Thema Daten und Privatsphäre, Fot: A. Kühl
Nest zum Thema Daten und Privatsphäre, Fot: A. Kühl

So habe ich die Keynote als Werbung für mehr Vertrauen verstanden. Matt Rogers hat in seiner Rede mehrfach betont, wie wichtig Vertrauen ist. Nest-Produkte sind zu Gast in dem Haus der Kunden und sollten sich entsprechend respektvoll verhalten. Das Haus der Kunden soll mit dem gleichen Respekt behandelt werden wie das eigene Haus. Die Produkte müssen als Gast im Haus das Vertrauen der Gastgeber verdienen, so wie es sich neue Nachbarn verdienen müssen.

Zur Frage der Daten sagte er ganz klar, die Daten werden nicht verkauft. Datensicherheit ist wichtig bei Nest und die Kunden sollen die Kontrolle behalten dürfen. Wer dem immer noch nicht traut, aber Nest-Produkte nutzen möchte, kann diese ohne Anbindung an das Netz verwenden. Dabei muss man aber auch auf einige Funktionen verzichten. Die Daten werden von Nest vor allem dazu genutzt die Produkte zu verbessern, und um beim Rauchmelder als Beispiel die Anzahl der Fehlalarme zu verringern.

„Wir behandeln ihren Haushalt so wie wir unseren behandeln würden“, sagte Matt Rogers, Mitbegründer und Vice President of Engineering der Nest Labs.

Von Nest wird man sicher noch weitere Produkte erwarten können, ich bin gespannt was noch alles kommt und wie Nest das Smarthome an sich betrachtet. Bekannt wurde nur, dass man gemeinsam mit  Partnern, wie Mercedes-Benz und dem Hausgeräte-Hersteller Whirlpool, an weiteren Vernetzungsmöglichkeiten arbeitet.

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Über Andreas Kühl

Blogger mit großer Leidenschaft zur Online-Kommunikation in sozialen Netzwerken. Mein Hauptinteresse gilt den Themen Energieeffizienz, erneuerbarer Energien, energiesparendem Bauen, sowie der intelligenten Verknüpfung dieser Welten.